Blutegel bei Arthrose im Kniegelenk

Wenn ein medizinischer Blutegel (lat. „Hirudo medicinalis“) für einen gezielten Biss angesetzt wird, überträgt er mit seinem Speichel mehr als einhundert Wirkstoffe, die Schmerzen und Entzündungen lindern, die Durchblutung fördern und die Blutgerinnung hemmen. Daher sind die kleinen Blutsauger lebende Miniapotheken.

Die Wirkstoffe im Blutegelspeichel sind bis heute noch nicht alle entdeckt und abschließend erforscht. Die wichtigsten bekannten Wirkstoffe sind jedoch Histamin und Hirudin. Der Botenstoff Histamin wirkt erweiternd auf die Blutgefäße und verbessert daher die Blutversorgung der Bissstelle. Hirudin hingegen wirkt als Polypeptid blutgerinnungshemmend und macht es dem Blutegel einfacher, ohne Zeitdruck das Blut aufzunehmen. Zusätzlich dient Hirudin auch als Entzündungshemmer und kann so gegen lokale Entzündungen wirken.

Der Blutegelbiss hingegen ist kaum bis gar nicht schmerzhaft und wird oftmals mit der Berührung einer Brennnessel verglichen. Vor einer Behandlung erfolgt zudem ein Aufklärungsgespräch, um die Abläufe der Blutegeltherapie zu besprechen und mögliche Kontraindikationen auszuschließen.

Anwendung bei Kniegelenkarthrose

Aufgrund der täglichen Belastung und Beanspruchung zählt das Kniegelenk als das am häufigsten geschädigten menschlichen Gelenk. Wenn eine krankhafte Gelenkabnutzung (Arthrose) entsteht, führt diese zu klassischen Symptomen wie Schmerzen, Entzündungen, bis hin zur Gelenksteifheit im ausgeprägten Stadium. Zerstörtes Knorpelgewebe ist nicht in der Lage sich selbstständig zu regenerieren, was in der Folge zu zunehmenden Alltagseinschränkungen führt.

Um den Beschwerden einer Kniegelenkarthrose zu begegnen, bieten sich vielseitige Behandlungsmöglichkeiten an. Eine hilfreiche Möglichkeit ist hierbei die Blutegeltherapie mit dem antientzündlichen, schmerzstillenden, gerinnungshemmend und durchblutungsfördernd wirkenden Blutegelspeichel.

Bei einer Behandlung werden hierbei mehrere Blutegel auf dem Knie platziert, diese saugen sich an den festgelegten Stellen fest und saugen nach ihrem Biss rund acht bis zehn Milliliter Blut. Im Gegenzug sondert der Blutegel sein wirkstoffreiches Speichelsekret in die Wunde ab. Daher stellt sich bei vielen Patienten bereits kurz nach dem Ansetzen der Blutegel eine merkliche Schmerzreduktion ein. Wie lange diese anhält, hängt von verschiedenen Faktoren ab, kann aber durchaus mehrere Monate betragen.

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