Das Fibromyalgie-Syndrom

In den letzten Jahren ist das Fibromyalgie-Syndrom (FMS) zunehmend bekannter geworden und auch häufiger diagnostisch anzutreffen. Hierbei können über mehrere Monate hinweg anhaltende Schmerzen in vielen Körperbereichen, Schlafprobleme und Erschöpfung ein Hinweis zur Diagnose sein. Gerade, wenn keine anderweitige Ursache für die Beschwerden gefunden werden kann.

Wurde das Fibromyalgie-Syndrom diagnostiziert, spricht man von einer dauerhaften Erkrankung. Welche sich primär in der wörtlichen Übersetzung als „Faser-Muskel-Schmerz“ darstellt. Durch die Kombination von unterschiedlichen Beschwerden bildet sich der Begriff von einem Syndrom hinzu. Das Auftreten der Muskelschmerzen wird oftmals als quälend und beeinträchtigend empfunden, an den Muskeln selbst oder an Gelenken und Organen hingegen entstehen dabei jedoch keine Schäden.

Statistisch sind in etwa 2 von 100 Menschen vom FMS betroffen, der Schwerpunkt liegt hierbei bei Frauen, welche häufiger als Männer die Diagnose gestellt bekommen. Das Auftreten der Erkrankung liegt im Altersschwerpunkt von 40 bis 60 Jahren. In seltenen Fällen können jedoch auch Kindern, Jugendlichen oder Senioren im hohen Lebensalter davon betroffen sein.

Leider gibt es zur Ursache des FMS bisher keine klare Benennung, daher zielt die Behandlung auch im Schwerpunkt auf eine Symptomverbesserung ab. Als vermutete Ursachen wird eine persönliche Veranlagung, belastende Lebensereignisse, Stress und/oder Überlastung in Erwägung gezogen.

Diagnostik des Fibromyalgie-Syndroms

In einer ausführlichen Anamnese werden entscheidende Faktoren vom FMS erfragt und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. In der Regel erfolgen weiterführende Untersuchungen, zum Beispiel ein Bluttest. Es geht in der Diagnostik auch darum, andere Erkrankungen auszuschließen, zum Beispiel allgemeine Gelenk-Entzündungen oder Stoffwechselbedingte-Krankheiten. Hierzu erfolgt oftmals eine weiterführende fachärztliche Zusammenarbeit und ergänzende Untersuchungen.

Die wichtigsten Hauptsymptome des Fibromyalgie-Syndroms zusammengefasst:

  • Schmerzempfinden auf beiden Körperhälften, die bereits länger als 3 Monate bestehen und mindestens 4 der 5 Körperbereiche sind davon betroffen (Rücken mit Brustkorb, rechter Arm, linker Arm, rechtes Bein, linkes Bein). Die Schmerzen können im Empfinden anhalten, wiederkehren oder auch wandern. Als verstärkende Faktoren können sich Stress, Nässe, Kälte und längeres Sitzen oder Liegen auswirken.
  • Die Schmerzen sind ergänzt von Müdigkeit und Erschöpfung
  • Es gibt weiterhin Schlafstörungen mit dem Gefühl von Schlafmangel

Schulmedizinische Therapie

Bei der klassischen schulmedizinischen Therapie wird primär auf medikamentöse Mittel zurückgegriffen. Als Empfehlung für eine zeitlich befristete Therapie mit Medikamenten gelten nur einige Antidepressiva und (Nerven-)Schmerzmittel, weitere Schmerzpräparate wie zum Beispiel stärkere Opioide sollen sogar gemieden werden. Die eingesetzten Antidepressiva dienen auch der Schmerzreduktion, unabhängig davon, ob eine depressive Störung vorliegt.

Behandlungsmethoden der Naturheilkunde

Die Naturheilkunde wird insbesondere bei schweren Fällen als Begleitung zur medikamentösen Therapie empfohlen. Hierzu gehören laut der Deutschen Fibromyalgie-Vereinigung (DFV) e. V. primär physikalische Therapien wie zum Beispiel Warm-/Kaltanwendungen der Hydrotherapie oder auch die Elektro- bzw. Stoßwellentherapie. Bewährt haben sich ebenso ergänzende Behandlungen durch Krankengymnastik, Entspannungsmethoden und eine psychotherapeutische Begleitung. Je nach Anwendungsfall bezogen können auch weitere alternativmedizinische Verfahren zum Einsatz kommen, hierzu zählt die Ohrakupunktur, Schröpfen und eine Ernährungsumstellung.

Als übergreifender Grundsatz wird der größte Nutzen von einem regelmäßigen und dauerhaften Eigenmanagement der betroffenen Personen erwirkt. So sollte nach einer ersten Anleitung beispielsweise mit einem angemessenen und kontinuierlichem Ausdauersport eine merkliche Verbesserung der Beschwerden erreichbar sein. Es ist auch nicht zu unterschätzen, wie wichtig eine gesunde mentale Selbstpflege für das Wohlbefinden der Betroffenen ist.

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