Die Sorbitintoleranz – Unverträglichkeit gegen Sorbit

Der Zuckeralkohol Sorbit sorgt bei bis zu 12 Prozent der Weltbevölkerung für Probleme bei der Ernährung. Oftmals dauert es länger bis eine Sorbitintoleranz diagnostiziert wird und man so die Ursache auf ein Unwohlsein nach dem Verzehr von verschiedenen Obstsorten, Früchten und Naschwerk kennt.

Sorbit ist ein Zuckeralkohol in der Reihe von unterschiedlichen Zuckern, auf die wir in unserem Essen treffen. Die bekanntesten Zuckerarten sind neben der Glukose, die Fructose (Fruchtzucker) und Laktose (Milchzucker). Sorbit findet seinen Einsatz primär in den Bereich von Fertigprodukten, Trockenfrüchten und Naschwerk, diese werden speziell mit Sorbit angereichert, um süßer zu schmecken, für eine längere Haltbarkeit und um Flüssigkeit zu binden, damit die Lebensmittel länger frisch aussehen. Oftmals kann man Sorbit auch bei den Diätprodukten entdecken, hier wird Sorbit gerne als klassische Zuckeralternative eingesetzt.

Was passiert mit dem Sorbit in unserem Körper?

Im Regelfall gelangt Sorbit über sogenannte Transportproteine durch die Dünndarmschleimhaut in den Blutkreislauf. Bei einer Sorbitintoleranz liegt bei den Transportproteinen Defekt vor und so gelangt das Sorbit weiter in den Dickdarm, wo es von Bakterien verwertet wird. Bei der Verwertung fallen neben kurzkettigen Fettsäuren auch Kohlenstoffdioxid, Wasserstoff und Methan an. Die kurzkettigen Fettsäuren sind für die Energieversorgung im Darm gut, die weiteren Gase hingegen sorgen für körperliche Beschwerden. Meistens bilden Sie typischen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen. Dies geschieht oftmals in Verbindung mit Durchfällen, da die kurzkettigen Fettsäuren dem Darm Wasser entziehen. Aber auch weitere unspezifische Begleiterscheinungen können als Symptome nebenher mit auftreten, z. B. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, depressive Stimmungen und unterschiedlich ausgeprägte Kopfschmerzen.

Ist es immer gleich eine Sorbitintoleranz?

Wenn man beim Verzehr von sorbithaltigen Lebensmitteln die obigen Symptome zeigt, liegt nicht immer gleich eine direkte Intoleranz vor. Da unser Darm nur eine begrenzte Sorbitmenge aufnehmen kann, können die Symptome auch bei Überschreitung der persönlichen Grenze auftreten, diese hängt mitunter von der Spaltungsaktivität unserer Darmbakterien ab.

Wie erfolgt die Diagnose?

In der Naturheilpraxis-Hainzell gibt es neben einer gründlichen Anamnese entsprechende Laboranalysen, um das Anamneseergebnis zu festigen. So bietet sich eine Stuhluntersuchung auf die bakterielle Spaltungsaktivität der verschiedenen Zuckerarten an, weiterhin gibt es einen Wasserstoff-Atemtest für die Diagnosestellung der Sorbitintoleranz. Bei diesem Test wird eine sorbithaltige Lösung getrunken und im Anschluss wird die im Dickdarm gebildete Wasserstoffmenge gemessen. Denn der bakteriell gebildete Wasserstoff tritt in den Blutkreislauf über und wird im Anschluss abgeatmet, die Ausatemluft wird folgend im Labor analysiert.

Quellen:
R. Berni Canani, V. Pezzella, A. Amoroso, T. Cozzolino, C. Di Scala, und A. Passariello, „Diagnosing and Treating Intolerance to Carbohydrates in Children“, Nutrients, Bd. 8, Nr. 3, März 2016, doi: 10.3390/nu8030157.
https://www.cerascreen.de/blogs/gesundheitsportal/sorbitintoleranz von Erdim Özdemir, Stand 21.09.2021
M. Raithel, M. Weidenhiller, A. F.-K. Hagel, U. Hetterich, M. F. Neurath, und P. C. Konturek, „The Malabsorption of Commonly Occurring Mono and Disaccharides“, Dtsch. Ärztebl. Int., Bd. 110, Nr. 46, S. 775–782, Nov. 2013, doi: 10.3238/arztebl.2013.0775.
S. V. Rana und A. Malik, „Breath tests and irritable bowel syndrome“, World J. Gastroenterol. WJG, Bd. 20, Nr. 24, S. 7587–7601, Juni 2014, doi: 10.3748/wjg.v20.i24.7587.

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