Gesund und ausgeglichen mit Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen (geb. 1098 – gest. 1179) studierte die Verbindungen zwischen dem Weltall und dem Menschen und erkannte bereits in ihrer Zeit die Gefährdungspotenziale von Mensch und Umwelt. Ihre Heilkunde baute sie auf drei Säulen basierend auf. So empfiehlt sie die Umstellung der gesamten Ernährung auf Dinkel, das Reinigen des Körpers durch ausleitende Verfahren, wie Aderlass, Schröpfen und Fasten, sowie ihre Hildegard-Heilmittel. Innerhalb ihrer Heilkunde studierte sie die diversen Wirkungen energetischer Schwingungen von den Heilmitteln (Kräutern, Früchten, Mineralien und Metallen) auf Körper, Geist und Seele des Menschen.

So gibt sie unterschiedliche Anregungen, sich gesund zu ernähren und den Körper und Geist zu reinigen.

Pfeffer und Salz

Salz soll den Geschmack unserer Nahrung optimieren, allerdings nicht hervorstechen oder gar übertönen. Dabei ist gleichzeitig zu beachten, dass einerseits zu viel Salz dem Körper schadet, andererseits auch zu wenig. Hier sollte das richtige Maß, die „Discretio“ der heiligen Hildegard eingehalten werden.

Eine Studie in Amerika fand im Gegensatz zu landläufigen Annahme, dass salzhaltiges Essen schädlich für Bluthochdruckpatienten sei, heraus, dass sehr viele andere Faktoren den Blutdruck mehr beeinflussen, als ein mäßiger Salzkonsum.

Beim Pfeffer ist es ähnlich: zu viel schadet uns. So erkannte bereits Hildegard von Bingen, dass der warme, trockene Pfeffer ein „Verderben in sich“ hat und Brustfellentzündungen verursachen könne und seine Säfte abgebe und dadurch schlechte Säfte im menschlichen Körper produziere. Bei Milzleiden empfiehlt Hildegard den mäßigen Pfefferkonsum mit Brot, dadurch solle der Ekel vor Speisen verschwinden und die Milz werde sich erholen. Auch Bauchschmerzen nach dem Konsum von Äpfeln und Birnen sollen durch Pfeffer gelindert werden.

Essig

Auch der gering wahrgenommene Geschmack von Weinessig im Essen soll wohlwollend wirken. So reinigt Essig im Essen „den Unrat im Menschen und mindert die schlechten Säfte“. Zu viel Essig dagegen schade, da dessen Wärme die Nahrung im Körper noch einmal koche und diese unverdaulich hart machen würde. Der heutige zu kaufende Essig, ist allerdings eine Säure, gewonnen aus der Trockendestillation von Holz und reagiert auch im Körper sauer. Zu Zeiten der heiligen Hildegard war dieses chemische Verfahren noch nicht bekannt. Weinessig dagegen reagiert basisch im Körper, wodurch eine Übersäuerung abgebaut wird. Heute sind zwischen 80 % bis 90 % der Bevölkerung übersäuert. Besonders Kinder sollten nicht zu viel Essig zu sich nehmen. Die Volksheilkunde warnte: „Ein Tropfen Essig frisst einen Tropfen Blut!“

Melisse und Hopfen

Melisse wirkt wärmend, erheitert das Gemüt, berührt die Milz und erfreut das Herz. Sie entkrampft und entspannt. Zu sich genommen werden kann Melisse als frisches Kraut oder getrocknet als Tee oder als Blätter in Salat oder Gemüse.

Wer zur Grillsaison gerne ein kühles Bier trinkt, sollte den folgenden Abschnitt vielleicht überspringen.

Hopfen, trocken und warm, bring eine Feuchtigkeit mit sich, die dem Menschen nichts nutzt, da er zur Melancholie führt, die Sinne traurig macht und die inneren Organe beschwert. Ein Vorteil hat er jedoch: Seine Bitterkeit hält Fäulnisse von Getränken fern und macht sie so haltbarer.

Birnhonig

Birnhonig soll gegen Migräne ein hildegardisches Universalmittel sein. Außerdem kann er auch bei allgemeinen Kopfschmerzen eingesetzt werden, sowie bei Atembeschwerden und zur Reinigung der Körpersäfte und des Körpers.

Mischen Sie dazu 28 g Bärwurzelpulver, 26 g Galgantpulver, 24 g Süßholzpulver und 22 g Mauerpfefferpulver. Entkernen Sie 5 große Birnen mit der Schale, schneiden Sie in Stücke und kochen Sie diese in wenig Wasser weich. Gießen Sie das Wasser ab und mixen Sie die Birnen. Erhitzen Sie 250 g reinen Bienenhonig auf maximal 30 bis 32 °C im Wasserbad, sodass er dünnflüssig und geschmeidig wird. Rühren Sie zur erst das Pulver und dann das Birnenmus unter. Lagern Sie den fertigen Birnhonig in Schraubgläsern im Kühlschrank.

Nehmen Sie von diesem Honig morgens nüchtern 1 Teelöffel, nach dem Mittagessen 2 Teelöffel und abends, im Bett 3 Teelöffel. Nach Hildegard sollten Sie darauf achten, dass die letzte Einnahme das Letzte ist, was sie an diesem Tag tun.

Dies 2 – 3 Wochen eingenommen wirkt allgemein reinigend. Bei Migräne oder Atembeschwerden sollte dies als Kur 2 bis 4 Monate eingenommen werden.

Aloe

Große Kraft schreibt die heilige Hildegard der Aloe zu. Sein Geruch wirkt innerlich stärkend, ermüdet zwar den Kopf, reinigt ihn allerdings gleichzeitig. Ein Hanf-, also Leinentuch, als Umschlag mit Aloe auf den Magen und Nabel gelegt, soll gut gegen Allergien sein. Ein solcher Umschlag auf der Brust soll gegen Husten helfen.

Bildquelle: Bild von Silvia auf Pixabay