Schädliche Umwelthormone

Von Plastik im Essen und in Kosmetika haben bestimmt schon die meisten gehört. Aber von Umwelthormonen?

So werden hormonaktive Substanzen genannt, die einer chemischen Stoffgruppe nicht zuzuordnen sind und sind eigentlich nichts anders. Sie stecken in Kosmetika, Duschgelen, Shampoos, Plastikverpackungen, Kassenbons, Pestiziden sogar Spielzeug und noch vielem mehr. Betroffen sind alle Konsumproduktbereiche.

Solche endokrinen Disruptoren (ED) (vom lateinischen stammend „disruptor“ = stören, zum Erliegen bringen und „endokrin“ = auf das Hormonsystem bezogen) reichern sich auch in der Luft, im Wasser und im Boden an. Weil sie so klein sind, gelangen sie leicht über den Atem und die Haut in den Organismus. Im Körper überlisten sie dann unseren Organismus. Sie imitieren etwa körpereigene Hormone und die Hormondrüsen drosseln die Produktion. Oder die schalten die Hormone ganz aus, indem sie die Andockstellen an den Zellen blockieren oder Transportmoleküle besetzen.

Auch können sie Enzyme angreifen, die zur Hormonbildung benötigt werden. Unstrittig sind mittlerweile die schädlichen Auswirkungen auf das menschliche und tierische Hormonsystem: Prostata- und Brustkrebs, Unfruchtbarkeit, Diabetes und und und. Auch sollen sie für einen Rückgang des menschlichen IQs verantwortlich sein. Wie aber weiterhin mit diesen Substanzen umgegangen werden soll, darüber sind sich Industrie, Politik und Wissenschaftler uneinig.

Erst wenn Beschwerdebilder damit in Zusammenhang gebracht werden und sich häufen, werden manche EDs verboten, so etwa Plastikweichmacher wie BPA oder Phthalate. Daraus ergibt sich die Frage, wie wir uns vor solchen Umwelthormonen schützen können. Die Möglichkeiten sind leider sehr begrenzt.

Beim Kauf von Plastikprodukten ist der Zusatz „PVC-frei“ wichtig, da diese Weichmacher enthalten. In der europäischen Chemiekalenverordung REACH ist ein Auskunftsrecht zu allen schädlichen Inhaltsstoffen verankert. Dafür müssen die Händler allerdings über die entsprechenden Infos verfügen. Vielmehr Möglichkeiten als den eigenen Plastikkonsum auf allen Ebenen einzuschränken haben wir also leider bisher nicht.

Quelle: Online im Internet: https://www.naturundheilen.de/artikel/gefahr-umwelthormone-endokrine-disruptoren/ [Stand:09.11.2020]
https://www.planet-wissen.de/natur/anatomie_des_menschen/hormone/pwieumwelthormone100.html [Stand: 09.11.2020]

Bildquelle: Bild von RitaE von Pixabay, Lizenzfreie und kostenlose Bilder