Jod

Das wichtige Spurenelement Jod kann vom Menschen nur über die Nahrung aufgenommen werden und wird mit bis zu 20 Milligramm im Körper gespeichert. Ein wichtiger Speicher ist hierbei die Schilddrüse, denn das Jod dient als Baustein für die wichtigen Schilddrüsenhormone (T3 = Trijodthyronin und T4 = Thyroxin). Diese beiden Hormone spielen nicht nur für die Stressreaktion und die körperliche Leistungsfähigkeit eine wichtige Rolle, sondern steuern auch den Aufbau des Nervensystems.

Der tägliche Bedarf von Jod beträgt vom 13. bis zum 51. Lebensjahr rund 200 Mikrogramm, bei älteren Personen sinkt der tägliche Bedarf auf 180 Mikrogramm. In der Schwangerschaft hingegen ist der Bedarf erhöht und liegt bei täglich 230 Mikrogramm, in der Stillzeit erhöht er sich sogar auf 260 Mikrogramm. Der erhöhte Bedarf in der Schwangerschaft ergibt sich aus der zusätzlichen Versorgung des Kindes. Da die Schilddrüsenhormone der Mutter nicht auf das sich entwickelnde Kind übertragen werden können, muss es verfügbares Jod selbst zu Hormonen umwandeln. Ein Jodmangel kann daher gerade in der wichtigen Entwicklungsphase zu schwerwiegenden Folgen wie Behinderungen oder sogar Fehlgeburten führen.

Jod-Quellen

Nahrungsmittel versorgen uns mit dem täglichen Jodbedarf. Hierbei stehen tierische Lebensmittel (insbesondere Meerestiere) im Fokus, Obst und Gemüse hingegen können nur rund drei Prozent des täglichen Jodbedarfs abdecken. Daher wird die tägliche Ergänzung von 5 g jodiertem Speisesalz empfohlen, um den Tagesbedarf realistisch zu decken. Alternativ eigenen sich auch Algenprodukte (Nori-Algen oder Wakame-Algen) als sehr jodreiche Lieferanten, jedoch ist hierbei auch Vorsicht geboten, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Jodmangel

Bei Erwachsenen zeigen sich bei einem Jodmangel, aufgrund der Unterversorgung der Schilddrüse, durchaus starke gesundheitliche Einschränkungen. Die unterschiedlichen Symptome wären z. B. Atem- und Schluckbeschwerden, Zunahme des Halsumfanges, Gewichtszunahme, Müdigkeit, Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen, Schlafprobleme, Wassereinlagerungen, Hautveränderungen und Unfruchtbarkeit.

Jodmangel diagnostizieren

In der Anamnese können geschilderte Symptome einen Hinweis auf den Jodmangel geben, falls sich bereits ein Kropf (Struma) gebildet hat, lässt sich dies oft schon mit bloßem Auge erkennen.
Der diagnostische Nachweis eines Jodmangels erfolgt anhand der Bestimmung des aktuellen Jodspiegels im Blut oder im Urin. Auch die Überprüfung der Schilddrüsenwerte (T3 & T4) kann ein Hinweis auf einen Jodmangel und der daraus gestörten Schilddrüsenfunktion sein.

Jodmangel-Therapie

Nach der Diagnose eines Jodmangels können Sie diesen mit den richtigen Lebensmitteln behandeln. In manchen Fällen bietet es sich auch an, Nahrungsergänzungsmittel in der Form von Tabletten oder Tropfen einzunehmen. Das kann sinnvoll sein, wenn der Mangel sehr ausgeprägt ist oder Sie schwanger sind.

Liegt eine Schilddrüsenvergrößerung (Struma) vor, erfolgt die Behandlung ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht. Generell sollten Sie einen Jodmangel auf keinen Fall durch Selbstdiagnose oder ohne ärztliche Aufsicht mit Präparaten behandeln. Das kann zu einem Jodüberschuss führen, der mit gesundheitlichen Risiken einhergeht.

Behandlungsmöglichkeiten bei Jodmangel?

Die Behandlung des Jodmangels orientiert sich anhand der Mangelausprägung. In Zusammenarbeit mit der Endokrinologie werden hierbei überwiegend Jod-Präparate in angepasster Dosierung verwendet, um die Jodspeicher wieder zu füllen. Im Anschluss kann z. B. die weitere Jodversorgung mitunter über die Ernährung gesichert werden. Dies hängt natürlich von der Ursache des Jodmangels ab.

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