Schuppenflechte – Psoriasis

In Deutschland leiden etwa 2 Millionen Menschen an Schuppenflechte, einer chronisch entzündlichen Hauterkrankung. Diese gilt als Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem greift hier also sein körpereigenes Gewebe an. Neben den Hauptsymptomen einer roten Haut mit silbrig-weiß schuppigen Flecken – vor allem an den Streckseiten der Ellenbogen und Knie, am behaarten Kopf und Gesäß –, ist die Schuppenflechte oft mit Begleiterkrankungen, wie etwa dem metabolischen Syndrom – gekennzeichnet durch starkes Übergewicht, hohem Blutdruck, erhöhtem Blutzuckerspiegel und einer Fettstoffwechselstörungen –  verbunden. Unter Arthritis leiden zusätzlich etwa 1/3 der Betroffenen. Auch Darmprobleme und Depressionen treten gehäuft im Zusammenhang mit Schuppenflechte auf. So können auch psychische Stressfaktoren, vor allem Angst, den Krankheitsausbruch hervorgerufen oder die Symptome verschlimmern. Weitere Auslösefaktoren der vermutlich erblich bedingten Hauterkrankung sind Entzündungen, klimatische, mechanische und chemische Reize, sowie bestimmte Medikamente.

Ein besonders Augenmerk sollte der Gefahr des folgenden Teufelskreises gewidmet werden: da Schuppenflechte-Patienten Stress-anfällig sind, führt dies wie bereits erwähnt, zu neuen, meist nicht vorhergesehenen Schüben. Es folgt eine erneute starke Belastung, welche die Anfälligkeit weiter verstärkt. Entscheidend dabei ist, wie die Krankheit individuell verarbeitet wird, das heißt, wie mit sozialen Kontakten, zwischenmenschlichen und sexuellen Beziehungen und konkreten Beeinträchtigungen im familiären und beruflichen Leben umgegangen wird. Besonders folgenschwer ist der Ausbruch der Erkrankungen in der Pubertät. Hier kommt es oft zu Depressionen, Rückzug, sozialer Isolation und Suizidgedanken. Daher ist eine Krankheitsverarbeitung umso günstiger, je älter der Patient ist und je besser er in seine Umwelt integriert ist.

Da sich Schuppenflechte-Patienten meist unbefangen und kommunikativ geben, wird in der Psychotherapie genau eruiert, was genau deprimiert, ängstigt und hilflos macht. So ist es hier Ziel dem Betroffenen ein stabileres Selbstbewusstsein zu vermitteln. Neben Selbsthilfegruppen, sind Entspannungstechniken zur Stressvermeidung sinnvoll. Grundlegend ist eine stützende Psychotherapie.

Naturheilkundlich bieten verschiedene Säulen nach dem Konzept von Sebastian Kneipp eine mögliche Linderung. So sieht dessen Ordnungstherapie eine Art Zwischenschritt von Psychotherapie hin zur naturheilkundlichen Therapie dar. Hierbei steht die Strukturierung der inneren und äußeren Lebensordnung im Vordergrund. Es werden der persönliche Alltag, die Ernährung, Bewegung und Entspannungsphasen beleuchtet. Es wird nach Möglichkeiten gesucht, dem Auslösefaktor Stress entgegenzuwirken bzw. besser damit umzugehen. Weitere wichtige Faktoren sind frische Luft und Bewegung, eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf.

Eine weitere Säule stellt die Phytotherapie dar, dabei wird auf Stoffwechsel anregende Pflanzen gesetzt. Diese können innerlich als Tee, Tinktur oder Extrakt oder äußerlich angewendet werden.

Verschiedene Bäder fallen unter die Säule der Hydrotherapie, also der Wasseranwendungen. So kann die Haut durch Salzanwendungen positiv beeinflusst werden, da sie besser durchblutet wird, Salz Entzündungen entgegenwirkt, die Schuppenbildung reduziert und den Juckreiz lindert. Gleichzeitig wirkt ein Salz-Bad basisch, entgiftend und steigert die Abwehrkräfte. Dabei kommt es natürlich auf die richtige Anwendung und Zusammensetzung an. Die Ernährung bildet eine weitere Säule von Kneipps Behandlungskonzept. Hier sollte großen Wert auf eine basenreiche und vollwertige Ernährung gelegt werden. Zucker, Genussmittel, fette Speisen und Schweinefleisch sollte gemieden werden. Allgemein sollte Fleisch auf ein Minimum reduziert werden. Obst und Gemüse sollte saisonal sein. Da Betroffene immer wieder auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren, sollte ein Ernährungstagebuch geschrieben werden, um auslösende Nahrungsmittel meiden zu können. Letztlich sollte hier auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit – stilles Wasser und Kräutertee – geachtet werden.

Neben diesen Säulen nach Sebastian Kneipp, kann eine Fußreflexzonentherapie den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen, da über die Reflexzonenmassage alle inneren Organe, wie auch die Psyche behandelt werden können, da bei der Schuppenflechte nicht nur die Haut, sondern der gesamte Organismus beeinträchtigt sind.

Weiter sollte bei der Behandlung ein Blick auf den Darm als Sitz des Großteils unseres Immunsystems geworfen werden. Denn ist unsere Darmflora nicht im Gleichgewicht, können wir erkranken. Ist die Darmflora etwa durch Entzündungen oder einer häufigen Gabe Antibiotika gestört, sollte eine Sanierung des Darms erfolgen. Dafür ist zunächst eine ausführliche Stuhluntersuchung notwendig, anhand derer ein Therapieplan erstellt werden kann. Dabei wird der Darm zunächst mit einem geeigneten Präparat gesäubert und dann mit physiologischen Darmbakterien wieder aufgebaut.

Online im Internet: http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/haut.html[Stand: 03.10.2019]
Online im Internet: https://gesundheit-koerper-seele.com/hautkrankheiten-psyche-zusammenhang-seele/ [Stand: 03.10.2019]
Online im Internet: https://www.heilpraxisnet.de/krankheiten/schuppenflechte-ursachen-und-behandlung [Stand: 03.10.2019]

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